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Faltlinien

Faltlinien sind essentiell für Papier-Projekte, von der einfachen Faltkarte bis hin zum komplexen 3D-Papier-Modell. Es ist wichtig, dass sie an der richtigen Stelle sitzen und auch schön in Form fallen – also nicht zu steif sind bzw. bleiben.

Kennzeichnung

In meinen Projekten sind Faltlinien idR farblich gekennzeichnet. Blaue Linien sind als Bergfalte zu falten, rote Linien als Talfalte.

Diese farbliche Kennzeichnung dient der Orientierung beim Zusammenbau, kann aber auch schon bei der ggf. erforderlichen Vorbereitung auf den Plott sehr hilfreich sein (mehr dazu gleich).

Tipp für Cricut-Nutzer: Der Design-Space zeigt die Linienfarbe nach dem platzieren der Form in der Software nicht an. Ich hoffe, dass die Software in dieser Hinsicht noch verbessert wird, zumal die Linienfarbe beim Upload der SVG noch zu sehen ist. Bis dahin kann man sich aber behelfen, indem man die SVG mit einem Browser (z.B. Google Chrome) öffnet. Hier werden die Farben korrekt angezeigt.

Vorbereitung mit dem Plotter

Damit die Faltung beim Zusammenbau genau an der richtigen Stelle sitzt, bereitet man sie mit dem Plotter vor.

Dabei hat man im großen und ganzen zwei Möglichkeiten: Man kann eine Perforation schneiden (durch das gesamte Material), oder man kann die Faltlinie am Stück (also in voller Länge vom Start- bis zum Endpunkt) auf das Material übertragen, sie dabei aber dann nicht durchschneiden, sondern das Material auf andere Weise „weich“ machen, damit es genau an entlang dieser Linie geknickt werden kann. Dazu kann man es entweder mit einem Messer oberflächlich anritzen, oder mit einem speziellen Falz-Werkzeug und Druck eine „Soll-Knick-Kante“ erzeugen.

In Umsetzung dieser beiden Ansätze findest du in meiner neuen Projekt-Konfiguration (ab 2021 – mehr Infos dazu findest du hier >>) in Papier-Designs, die Faltlinien enthalten zwei Datei-Versionen: fix und variabel.

Datei-Version fix (= Perforation)

In der Version fix sind die Faltlinien als Perforationslinien angelegt, die aus einzelnen Schnittlinien bzw. Pfaden bestehen, die zu einem verknüpften Pfad verbunden sind.

Die exakte Position der einzelnen Perforations-Schnitte und Schnitt-Abstände wurde von mir festgelegt („fixiert“, deswegen auch die Bezeichnung „fix“) und kann nicht verändert werden.

Dadurch ist auch die zum Teil recht unterschiedliche Interpretation von (durchgezogenen) Linien mit gestricheltem Linienstil durch die Plotter-Software eliminiert und man kann mit jedem gängigen Hobby-Plotter meine Papier-Projekte umsetzen, ohne dass man besondere Falz-Werkzeuge oder Einstellungen für die Faltlinien verwenden muss.

Die Bezeichnung fix bedeutet also auch, dass alles schon fix und fertig ist zum Plotten und man die Faltlinien einfach zusammen mit den Konturen schneiden lassen kann.

Datei-Version variabel (= durchgezogene Linie)

In der Version variabel sind die Faltlinien als durchgezogene Linien angelegt, die zu einem verknüpften Pfad verbunden sind.

Achtung: Man kann diese Version NICHT ohne Vorbereitung schneiden, weil die Faltlinien sonst einfach als ganze Linie durchgeschnitten werden.

In dieser Version kann und muss man noch passende eigene Einstellungen für die Faltlinien vornehmen.

Verwendung mit Cricut

Mit der Datei-Version variabel können die Faltlinien durchgehend mit einem Falz-Werkzeug gefalzt werden (z.B. Falzrad für Cricut Maker).

Dafür muss man nach dem Import der SVG im DesignSpace jeweils die Faltlinien auswählen und auf Falzen umstellen. Mehr Infos dazu findest du hier >>

Wichtig: Wenn man mit einem Falz-Werkzeug arbeitet, anstatt mit einem perforierten Schnitt, ist die Faltlinie wesentlich steifer. Man muss sie also von Hand sehr gründlich nachfalten bzw. ausstreichen.

Verwendung mit Silhouette

Falz- bzw. Prägewerkzeug

Wer mit einer Silhouette Curio plottet, kann das Prägewerkzeug verwenden, um die Faltlinien auf das Papier zu übertragen. Auch hier muss man die Faltlinien kräftig von Hand in Form bringen.

Anritzen statt Perforation

Außerdem kann man mit jedem Silhouette Plotter (Portrait, Cameo, Curio), die Version variabel verwenden, um die Faltlinien nur oberflächlich anzuritzen, anstatt sie perforiert zu schneiden.

Dafür weist man den blauen und roten Linien eine eigene Schnitteinstellung mit minimalem Druck und ggf. auch minimaler Klingentiefe zu.

Einige meiner Kunden nutzen diese Art Faltlinien umzusetzen sehr gern, weil sie das Aussehen der perforierten Falz nicht mögen. Ich persönlich bin kein großer Fan vom Anritzen, weil es einige Tücken birgt.

Es ist meiner Meinung nach nur für Bergfalten geeignet, weil Talfalten beim Einsatz dieser Technik zum Brechen neigen. Außerdem besteht die Gefahr, dass die Schichten des verwendeten Materials sich lösen, die natürlich größer oder kleiner ist, je nachdem, wie das konkret verwendete Material beschaffen ist.

Es mag sicher einzelne Projekte geben, bei denen dieses Vorgehen trotzdem Sinn macht, deshalb will ich es hier der Vollständigkeit halb zumindest erwähnt haben.

Eigenen Linienstil festlegen

Außerdem kann man die Version variabel nutzen, um den Faltlinien in Silhouette Studio einen eigenen gestrichelten Linienstil zuzuweisen. So kann man die Schnitt-Lücke-Längen für den Perforations-Schnitt selbst festlegen, wenn man das möchte.

In den meisten Fällen wird das nicht viel Sinn machen. Ich bemühe mich nämlich sehr, die optimale Anordnung der Perforations-Schnitte in der Datei-Version fix für meine Kunden vorzubereiten. Dieser Anordnung liegt aber eine Ausgangs-Größe bzw. Originalgröße zugrunde, für die das Projekt konzipiert wurde.

Wenn man das Projekt extrem verkleinern oder extrem vergrößern möchte (z.B. bei der Umsetzung mit der riesigen Cameo 4 Pro), kann es ausnahmsweise sinnvoll sein, eine selbst festgelegte Perforation zu verwenden.

Die Perforation in der Version fix mitwächst bzw. -schrumpft, wenn man das Projekt skaliert. Das ist bei moderaten Größenanpassungen sehr von Vorteil, kann bei extremen Veränderungen der Größe aber problematisch sein. Beim Skalieren auf 400% wächst ein Falz-Perforations-Schnitt, der ursprünglich 2 mm lang war, nämlich auf 8 mm. Wer auch bei diesem XXL Projekt eine halbwegs zierlich perforierte Faltlinie schneiden möchte, weicht deshalb besser auf die Möglichkeit aus, den Linienstil selbst festzulegen.

Verwendung mit Brother

Auch bei Verwendung eines Brother-Geräts hat man die Möglichkeit, den Faltlinien in Canvas Workspace einen eigenen gestrichelten Linienstil zuzuweisen.

Wie gerade schon für Silhouette-Geräte ausgeführt, macht das auch hier nur ausnahmsweise Sinn, wenn man ein Projekt stark vergrößern oder verkleinern möchte.

Persönliche Empfehlung

Grundsätzlich kann man beide Datei-Versionen mit jedem Hobby-Plotter verwenden. Für welche Version man sich entscheidet ist also eine Frage der persönlichen Präferenz, der vorhandenen Werkzeuge, des benutzten Materials und der geplanten Größe.

Zu meinen Plotter-Anfängen hat mich die perforierte Falz noch optisch gestört. Inzwischen habe ich mich aber daran gewöhnt. Und ich bin ein fauler Mensch. Ich mag es also gar nicht, wenn ich während eines Plott-Auftrags Werkzeuge austauschen oder Faltlinien mehrfach von Hand nacharbeiten muss.

Darum nutze und empfehle ich praktisch für jedes Gerät (Silhouette, Brother und auch Cricut) und beinahe jedes Projekt grundsätzlich die Version fix.

Gerade wenn man Einsteiger ist, oder auch ein bisschen faul, dann ist man damit sehr gut beraten.

Die einzige grds. Ausnahme von dieser Regel betrifft Cricut-Nutzer, die ein Falz-Werkzeug besitzen und nicht die Mühe scheuen, dieses auch zu verwenden, weil ihnen die Optik der Faltlinie wichtiger ist, als der zusätzliche Aufwand – die benutzen die Version variabel.

Neue Projekt-Konfiguration

(Ent-)Warnung

Achtung: Der nachfolgende Beitrag ist sehr technisch und nicht unbedingt leichte Lektüre.

Wenn du noch ganz neu beim Plotten bist, dann sind dir viele der Begrifflichkeiten vermutlich nicht geläufig und alles klingt schrecklich kompliziert. Bitte mach dir deshalb keine Sorgen und lasse dich nicht davon abschrecken.

Ich habe mich sehr intensiv damit befasst, wie ich meine Projekte so gestalten kann, dass sie mit allen alle gängigen Hobbygeräte möglichst einfach zu verwenden sind. Dabei ist meine ganze Erfahrung der letzten Jahre in meine neue Projekt-Konfiguration mit eingeflossen. Darum sind auch die Überlegungen und Festsetzungen zur neuen Konfiguration so umfangreich.

Um meine Designs umzusetzen, musst du die technischen Überlegungen hinter dem neuen Projekt-Aufbau nicht verstehen.

Dieser Beitrag hier dient nur als zusätzliche Information für besonders interessierte Kunden, die sich im Zuge der Umstellung über den veränderten Projekt-Aufbau wundern und mehr über die Änderungen und das Warum bzw. das Wozu erfahren möchten.

Vorgeschichte

Ich habe 2013 angefangen, eigene Designs zur Umsetzung mit Schleppmesser-Plottern zu entwickeln. Leider gab es keinerlei brauchbare Informationen dazu, welche Datei- und Projekt-Konfiguration zur Verwendung mit einem Plotter die beste ist. Ich habe damals mit einer Silhouette Cameo geplottet und meine Projekte so aufgebaut, dass sie mit diesem Gerät möglichst einfach zu verwenden sind.

Später bekam ich dann auch einen Brother-Plotter (CM600) und nach einer kurzen Einarbeitung war klar, dass hier aufgrund der zugehörigen Software weitere Besonderheiten zu beachten sind, z.B. im Hinblick auf die maximale Vorlagengröße. Von da an habe ich versucht, diese Besonderheiten beim Anlegen meiner Designs zu berücksichtigen, auch wenn mein Brother nicht so häufig im Einsatz ist.

Ende 2020 ist bei mir dann auch ein Cricut Maker eingezogen. Dieses Gerät kommt nicht nur mit besonderem Zubehör, sondern auch sehr speziellen Anforderungen an Plottdateien, die man in die zugehörige Software importieren möchte, u.a. deshalb, weil die Software Linien mit gestricheltem Linienstil nicht als solche erkennt bzw. importiert. Natürlich habe ich mich – auch bevor bei mir mein Maker eingezogen ist – wirklich bemüht, auch den Verwendern von Cricut-Geräten die Benutzung meiner Designs so einfach wie möglich zu machen. Dafür brauchte es allerdings jeweils eine zusätzliche Datei-Version.

Entscheidung für die Umstellung

Eine Weile war ich nicht sicher, wie ich meine Dateien in Zukunft aufbauen möchte. Immerhin war meine bisherige Datei-Konfiguration inzwischen bewährt, bei meinem Kunden so auch etabliert und sie hat für mich immer hervorragend funktioniert.

Außerdem war es für mich von Anfang an keine Option, die Dateistruktur nur für zukünftige Projekte zu ändern, weil ich befürchtet habe, dass das für völlige Verwirrung sorgt, bei allen, die meine „alte“ Machart bereits kennen, insbesondere da der „Zeitfaktor“, also wann ein Projekt entstanden ist, für einen Kunden nicht unbedingt offensichtlich ist. Es gab und gibt für mich also nur ein ganz oder gar nicht – alle Projekte umstellen – oder keins.

Und da „alle“ zu diesem Zeitpunkt schon mehr als 500 waren, habe ich mich wirklich lange dagegen gewehrt, einfach weil ich nicht wusste, wann oder wie ich diesen immensen Aufwand stemmen soll – und auch weil ich es als eine Unart der Plotter-Hersteller empfinde, dass sie Hardware auf den Markt werfen, zu der es keine ausreichend ausgereifte Software gibt, was dann die Designer ausbaden müssen, die Kunden mit einem solchen Gerät nicht im Regen stehen lassen wollen.

Trotzdem hat es in mir gearbeitet – und ich habe mit den unterschiedlichen Geräten gearbeitet, die verschiedenen Besonderheiten zusammengetragen und neue Vorgaben gefunden und festgelegt, die meine Designs noch einfacher mit den gängigen Hobby-Plottern (Silhouette / Brother / Cricut) nutzbar machen.

Und auch wenn es ein riesen Projekt ist, habe ich zum Jahreswechsel 2020 / 2021 beschlossen, dass ich alle meine Designs in diese neue Datei- bzw. Projekt-Konfiguration bringen werde. Denn seit ich 2013 angefangen habe zu plotten haben sich die Geräte verändert, die Software hat sich verändert und ich habe mich auch verändert bzw. weiter entwickelt und finde es wichtig, mit der Zeit zu gehen und meinen Kunden den bestmöglichen Service zu bieten.

Kennzeichnung

Aufgrund der großen Anzahl an Projekten kann ich nicht alle auf einen Schlag anpassen und in der neuen Konfiguration bereitstellen, sondern immer nur ein Projekt nach dem nächsten.

Welches Projekt bereits nach den neuen Vorgaben überarbeitet wurde bzw. in meiner neuen Projekt-Konfiguration bereitsteht, kannst du deshalb anhand der Kennzeichnung „neue Konfiguration“ im Shop erkennen:

In deinen Downloads erkennst du es außerdem anhand der Benennung der Ordner bzw. Dateien. Denn auch die Benennungs-Routine habe ich angepasst (mehr dazu gleich).

Download

Alle, die ein Design bereits vor der Überarbeitung erworben haben, erhalten automatisch Zugriff auf das überarbeitete Design in der neuen Projekt-Konfiguration. Es kann wie gewohnt im Shop oder auch im Kundenkonto heruntergeladen werden.

Es ist also nicht nötig (und auch gar nicht möglich) das Design nochmal zu kaufen. Die Bereitstellung passiert automatisch.

Änderungen im Detail

Faltlinien-Umstellung

Die wohl größte Umstellung betrifft meine Papier-Projekte bzw. genauer gesagt die enthaltenen Faltlinien.

Faltlinien bisher

Bisher bzw. früher habe ich meine Faltlinien als durchgezogene Linien mit gestricheltem Linienstil angelegt.

Silhouette: Das funktionierte mit meinen Silhouette-Plottern und der zugehörigen Software Silhouette Studio auch super, wenn man das Projekt einfach in Originalgröße umsetzen möchte.

Beim Skalieren eines Projekts kam es aber immer wieder zu ungünstigen Verschiebungen der Schnitt-Lücke-Anordnung der Perforation, die zwar bisher noch keinem Kunden aufgefallen sind – vermutlich weil die Projekte oft doch in Originalgröße umgesetzt werden – mich selbst aber gestört haben.

Brother: Canvas Workspace (die Brother-Software) hat allerdings die Eigenheit, dass solche Linien zwar als Linien mit gestricheltem Linienstil erkannt und importiert wurden, allerdings wird dabei die in der SVG enthaltene Vorgabe zu Strich- und Lücken-Länge nicht berücksichtigt. Canvas wendet stattdessen einen eigenen gestrichelten Linienstil an, bei dem die Lücken so klein ausfallen, dass man Gefahr läuft, dass die Falz nachher bricht.

Cricut: Der Design Space ist nicht in der Lage, Linien mit gestricheltem Linienstil als solche zu importieren, vermutlich weil man bei diesem Gerät davon ausgeht, das Falze grds. nicht als Perforation mit dem Messer geschnitten werden, sondern mit einem speziellen Falz-Werkzeug auf das Papier gebracht werden.

Ein solches Falz-Werkzeug ist deshalb auch zwingend erforderlich, wenn man eines meiner Projekte mit alter Projekt-Konfiguration mit einem Cricut-Plotter umsetzen möchte, ohne händisch alle Faltlinien zu ersetzen – denn es ist nicht möglich, die Linien im Design Space einfach auf „gestrichelt“ umzustellen.

Faltlinien neu

In meiner neuen Projekt-Konfiguration sind in Projekten, die Faltlinien enthalten, jeweils zwei Datei-Versionen hinterlegt: Fix und variabel.

(Ich stelle im folgenden beide Konfigurationen nur kurz vor. Weitere ausführlichere Infos zu Faltlinien in meinen Projekten findest du hier >>)

In der Version fix sind Faltlinien als Perforation enthalten. Die Perforations-Schnitte sind exakt festgelegt (einzelne Pfade) und werden nicht über einen Linienstil definiert. Sie können nicht verändert werden. Dadurch kann man sie – egal mit welchem Plotter – genau mit demselben Ergebnis schneiden, weil die Position der einzelnen Striche nun nicht mehr davon abhängt ob oder wie ein gestrichelter Linienstil von der jeweiligen Plotter-Software unterstützt wird.

Brother: Die Perforation wird mit dieser neuen Konfiguration von Canvas Workspace genau so übernommen, wie ich sie festgelegt habe, weil die Perforation nicht mehr über einen Linienstil auf einem Pfad erzeugt wird, sondern mit separaten kleinen Pfaden.

Cricut: Der DesignSpace erkennt die so angelegte Perforation und man kann die Faltlinien mit dieser Datei-Version schneiden ganz ohne spezielles Falz-Werkzeug.

Silhouette: Auch für Silhouette-Verwender wirkt sich diese Umstellung vorteilhaft aus, weil die Faltlinien in der fix Version korrekt mitwachsen bzw. -schrumpfen, wenn man das Projekt skaliert.

In der Version variabel sind Faltlinien als durchgezogene Linie enthalten.

Cricut: Man kann die Linien auf Falzen umstellen und spezielle Falz-Werkzeuge verwenden, anstatt eine perforierte Falz zu schneiden.

Silhouette / Brother: Man kann selbst einen gestrichelten Linienstil wählen. So kann man selbst eine Perforation festlegen. Das kann sinnvoll sein, wenn man die Projekte extrem vergrößern oder verkleinern möchte.

Silhouette: Man kann die Faltlinien anritzen, anstatt sie perforiert zu schneiden.

Verknüpfte Pfade statt Gruppen

Wo möglich, setze ich in der neuen Datei-Konfiguration in den Plottdateien verknüpfte Pfade anstelle von Gruppen ein.

Cricut: Der Cricut DesignSpace tut sich mit gruppierten Pfaden nämlich wesentlich schwerer, als mit verknüpften Pfaden. Warum das so ist, erklärt sich mir zwar nicht, da die Menge an Ankerpunkten sich durch die Zusammenfassung in eine Gruppe oder in einen verknüpften Pfad nicht ändert, trotzdem ist es aktuell so.

Brother: Auch für die Nutzer von Brother-Geräten ist diese Umstellung vorteilhaft, weil die zugehörige Software Canvas Workspace grds. beim Import von SVG-Dateien sämtliche Gruppierungs-Informationen verliert, verknüpfte Pfade aber erhalten bleiben.

Aufteilung auf mehrere Dateien

Ursprünglich habe ich immer möglichst alle Formen, die für ein Projekt benötigt werden, in einer Datei gespeichert.

In meiner neuen Konfiguration ist das anders. Hier teile ich die benötigten Formen idR auf mehrere Dateien auf.

Das hat gleich mehrere Vorteile:

  • die einzelnen Dateien sind kleiner, Cloud- bzw. Webbrowser-basierte Software tut sich mit der kleineren Menge an Information leichter
  • die Verwendung der einzelnen Teile ergibt sich oft schon aus dem Namen der Datei
  • Brother: Es ist einfacher, die zusammengehörenden Formen nach dem Import der SVG zu gruppieren
  • Brother: Wo möglich wird die Verkleinerung beim Import im Canvas Workspace vermieden, indem die einzelnen Teile so auf mehrere Dateien aufgeteilt werden, dass die Anordnung nicht über den Rand einer 12 x 12 Zoll Matte hinausgeht

Datei-Größe

Aufgrund einer veränderten Speicher-Konfiguration benötigen die SVG-Dateien nun deutlich weniger Speicherplatz und werden durch die kleinere Größe auch schneller in den verschiedenen Plotter-Programmen geöffnet bzw. importiert.

Benennung

Im Rahmen der vielen Anpassungen passe ich auch die Projekt- und Datei-Benennung an.

Ich habe mich immer bemüht, möglichst ausgeschriebene eindeutige Benennungen zu verwenden. Das führt aber in Ausnahmefällen zu recht langen Namen und auch Datei-Pfaden, was zu Problemen beim Entpacken des zip-Datei führen kann. In Zukunft verwende ich deshalb Abkürzungen für die Projekt-Gruppen.

Auch das Sortieren der heruntergeladenen Projekte im eigenen Datei-Ordner ging zwar einigermaßen gut – könnte aber noch besser sein. So hat es mich z.B. bei meiner Überarbeitung gestört, dass ich der Projektbezeichnung nicht entnehmen konnte, ob es sich um eine quadratische oder rechteckige Karte handelt. Diese Info ist in der neuen systematischen Benennung enthalten.

Sonderzeichen und Umlaute sind dafür in den Dateinamen keine mehr enthalten, weil die besonders bei Verwendung von Apple-Geräten zu unschönen Glyphen umgedeutet wurden.

Beispiel:
Projekt-Name alt: Faltkarte Danke – miriamkreativ.zip
Projekt-Name neu: MK__FK-RE__Danke.zip
Das MK steht dabei für MiriamKreativ, so dass in deinen Downloads bei alphabetischer Sortierung alle Projekte aus meinem Shop direkt untereinander zu finden sind.
Das FK steht für Faltkarte (Projekt-Gruppe) – RE für rechteckig (Format).

Fragen und Anregungen

Wenn du Fragen zu meiner neuen Projekt-Konfiguration hast, dann melde dich gern jederzeit via E-Mail an shop@miriamkreativ.de

Ich helfe, wo ich kann und versuche die ggf. fehlende Info dann auch hier einzupflegen, um den Projekt-Aufbau so nachvollziehbar wie möglich zu machen.

Plotterdateien skalieren

Begriffsklärung

Skalieren bedeutet das Verändern der Größe eines Motivs bzw. Projekts unter Beibehaltung der Proportionen.

Wichtig hierbei ist der letzte Teil, also das Beibehalten der ursprünglichen Seitenverhältnisse. Verändert man die Breite / Höhe unabhängig voneinander, führt dies nämlich zu einer ungewollten Streckung / Stauchung. Das sieht nicht nur komisch aus, sondern bedeutet bei mehrteiligen Projekten meist auch, dass die einzelnen Teile nicht mehr zusammenpassen. Weiterhin ist diese Veränderung nicht von meinen Nutzungsbedingungen abgedeckt (meine Designs dürfen nicht verändert werden).

Machbarkeit

Plotterdateien sind Vektorgrafiken und zeichnen sich als solche dadurch aus, dass sie – anders als Pixelgrafiken – grds. beliebig skaliert werden können, ohne an Qualität zu verlieren.

Man kann also theoretisch jedes Motiv bzw. Projekt vergrößern oder auch verkleinern.

Praktisch stößt man trotzdem schnell an die Grenzen des Machbaren.

Beim Verkleinern besteht nämlich die Gefahr, dass einzelne Verbindungen oder Motivteile so klein werden, dass sie nicht mehr ausreichend stabil sind und sich z.B. beim Plotten von Papier nicht mehr heil von der Matte lösen lassen.

Beim Vergrößern muss man immer die Größe des Materials sowie den Schneidebereich des verwendeten Plotters im Blick haben. Alle Teile für das Projekt müssen noch innerhalb der verfügbaren Maximal-Größe bleiben.

Bei komplexen 3D-Projekten kommt hinzu, dass hier ggf. an manchen Stellen „Luft“, also etwas Spielraum eingerechnet ist. Dieser Spielraum ist an das verwendetes Material angepasst (Bsp.: Deckel und Unterteil einer Schachtel). Hier können sowohl das Verkleinern als auch das Vergrößern zu Problemen führen (der Deckel passt nicht mehr auf die Schachtel oder sitzt zu locker).

Generell gilt daher: Meine Projekte sind immer für eine bestimmte Größe konzipiert, die auch im Shop angegeben ist. In dieser Größe sind sie getestet und funktionieren. Das Vergrößern und Verkleinern der Projekte ist erlaubt, erfolgt aber wegen den oben beschriebenen Risiken auf eigene Gefahr (keine Gelinggarantie).

Dennoch ist das Skalieren bei vielen meiner Projekte absolut möglich. Und manchmal ist es ja auch eine schöne Herausforderung, ein Projekt besonders groß oder klein umzusetzen.

Umsetzung

Mehr Informationen zum Skalieren in Silhouette Studio findest du hier: https://miriamkreativ.de/plotter-tipps/skalieren-in-silhouette-studio/

Mehr Informationen zum Skalieren in CanvasWorkspace (für Brother-Plotter) findest du hier: https://miriamkreativ.de/plotter-tipps/skalieren-in-canvasworkspace/

Mehr Informationen zum Skalieren im Cricut DesignSpace findest du hier: https://miriamkreativ.de/plotter-tipps/skalieren-im-cricut-design-space/

Ergebnisse präsentieren

Ich finde es immer sehr spannend, wenn jemand sich an Miniatur-Ausgaben oder auch besonders großen Exemplaren versucht. Darum freue ich mich immer über Fotos. Wenn du dein skaliertes Projekt in meiner Facebook-Gruppe zeigst, dann schreib gern direkt dazu, welchen Skalierungsfaktor du gewählt hast 🙂

Viele Grüße
deine Miriam

Strass-Projekte leicht gemacht

Folien-Strass-Motive umsetzen – Schritt für Schritt

Es gibt ja schon einige tolle Anleitungen dazu, wie man Strass-Projekte mit seinem Plotter umsetzen kann. Da ich inzwischen aber auch einige Folien-Strass-Motive anbiete und bei deren Umsetzung das eine oder andere lernen musste, möchte ich in diesem Beitrag einmal das Vorgehen erklären, das für mich inzwischen am besten funktioniert. Achtung: Details zu dem Material, dass ich für miene Strass-Projekte verwende findest du hier.

Schritt 1: Strass-Größe berücksichtigen

Folien-Strass-Projekte sind in der Regel für eine bestimmte Steinchen-Größe konzipiert. D.h. die „Löcher“ in der Strass-Schablone sind an den zu verwendenden Strass angepasst. Meine Dateien sind idR für SS10 Strass (2,8-3,0 mm) konzipiert, d.h. die Löcher sind idR mit 3,1 mm angelegt, damit alle Strass-Steinchen in die Löcher passen, aber eben auch nicht zu viel „Spiel“ haben.

Anders als bei Folien-Motiven ohne Strass kann das Motiv hier also nicht „frei“ skaliert werden, weil sonst die Schablone für die Strass-Steinchen nicht mehr passt. Entsprechend findest du in der Anleitung, die dem Download beiliegt jeweils eine exakte Größenangabe.

Schritt 2: Folien-Motiv

Nach dieser Vorbereitung plotte ich das Folien-Motiv (ggf. spiegeln nicht vergessen) und bringe es wie gewohnt auf das Textil.

Tipp: Wenn eine Flexfolie verwendet wird, kann man die Trägerfolie idR als Übertragungsfolie für den Strass verwenden. Also die Folie nicht direkt wegwerfen, sondern für später aufbewahren.

Strass-Projekte leicht gemacht - Schritt 2 - Folienmotiv aufbringen

Schritt 3: Strass-Schablone

Im nächsten Schritt plotte ich die Strass-Schablone. Dafür benutze ich mein Lieblings-Papier zum Plotten (Tonkarton). Beachte: Bei Verwendung von Papier wir die Strass-Schablone nicht gespiegelt!

Strass-Projekte leicht gemacht - Schritt 3 - Strass-Schablone aus Papier

Auf der Rückseite der Schablone setze ich einige Klebepunkte mit einem Kleberoller:

Strass-Projekte leicht gemacht - Schritt 3 - Klebepunkte auf Rückseite der Strass-Schablone machen

Wenn ich nur eine Farbe Strass verwenden möchte klebe ich die Schablone dann einfach auf ein Stück Schmierpapier. Wenn mehrere Strass-Farben im Spiel sind klebe ich die Schablone auf einen Ausdruck von dem Motiv. So kann ich direkt sehen, welche Strassfarbe an welche Stelle gesetzt werden muss:

Strass-Projekte leicht gemacht - Schritt 3 - Strass-Schablone auf gedrucktes Motiv aufkleben

Schritt 4: Strass einkehren / einsetzen

Wenn die Schablone vorbereitet ist, kann der Strass mit Hilfe der Schablone positioniert werden.

Bei einem Projekt mit nur einer Strassfarbe schütte ich einfach die Steinchen auf die Schablone und „kehre“ sie mit einem weichen Pinsel in die vorgesehenen Löcher, solange bis alle Löcher gefüllt sind. Dann fege ich die übrigen Steinchen vorsichtig von der Schablone und fülle sie zurück in die Verpackung:

Strass-Projekte leicht gemacht - Schritt 4 - Strass mit Puder-Pinsel einkehren

Bei einem Projekt mit mehreren Strass-Farben puzzele ich die Steinchen einfach von Hand oder auch mit Hilfe einer spitzen Pinzette in die Schablone:

Strass-Projekte leicht gemacht - Schritt 4 - Strass manuell einsetzen

Schritt 5: Übertragung auf das Textil

Wenn alle Steinchen an der richtigen Stelle sitzen, kommt die Übertragungsfolie zum Einsatz. Ich verwende als Übetragungsfolie idR die Trägerfolie der Flex.

Wichtig: Die Übertragungsfolie darf nicht statisch aufgeladen sein, sonst werden die Steinchen aus der Schablone „gezogen“ und es gibt ein Durcheinander. Wische die Folie ggf. mit einem feuchten Tuch ab, um die statische Ladung zu entfernen.

Die Übertragungsfolie lege ich auf die Strass-Steinchen und streiche sie gut fest:

Strass-Projekte leicht gemacht - Schritt 5 - Übertragungsfolie feststreichen

Dann wird die Folie mit den Steinchen von der Schablone gelöst:

Strass-Projekte leicht gemacht - Schritt 5 - Übertragungsfolie von Strass-Schablone lösen

Und anschließend vorsichtig auf dem Textil „über“ dem Folienmotiv positioniert:

Strass-Projekte leicht gemacht - Schritt 5 - Strass über Folienmotiv positionieren

Schritt 6: Aufpressen

Der Kleber der Steinchen wird durch Hitze aktiviert, die Steinchen werden also auf das Textil gepresst (so wie das Folienmotiv).

Wichtig ist, dass man nicht zu viel Druck auf die Steinchen bringt, damit der Kleber nicht zu sehr hervorquillt / durch das Textil schlägt. Darum lege ich beim Pressen nun immer eine Schaumstoffmatte (2 cm dick) aus dem Baumarkt als Ausgleichskissen unter. So bekommen die Steinchen nicht zu viel Druck und können nicht verrutschen.

Die Übertragungsfolie decke ich mit einer Silikonfolie ab (alternativ kann man auch Backpapier verwenden) und presse die Steinchen ca. 15 Sekunden bei 160°C auf das Textil.

Schritt 7: Kurz abkühlen lassen und freuen

Die Übertragungsfolie löst sich meist wie von selbst von den Steinchen. Nach einem Moment zum Auskühlen kann man dann sein Werk bewundern und sich über das tolle Glitzern der Steinchen freuen.

Hier siehst du die Variante mit einer Strass-Farbe:

Strass-Projekte leicht gemacht - fertiges Motiv mit 1 Strass-Farbe

Und hier die Variante mit zwei Strass-Farben:

Strass-Projekte leicht gemacht - fertiges Motiv mit 2 Strass-Farben

Bonus-Tipp: Strass-Motive an Steinchen-Größe anpassen

Wenn man eine andere Steinchen-Größe verwenden möchte, als vom Datei-Ersteller vorgesehen, muss die Vorlage entsprechend angepasst werden.

Aber auch wenn man mit der angegebenen Steinchen-Größe arbeitet, lohnt es sich die verwendeten Steinchen etwas genauer unter die Lupe zu nehmen. Bei Messreihen an den gekauften Steinchen habe ich nämlich gemerkt, dass die Steinchen oft am unteren Ende der angegebenen Größenspanne sind (also eher 2,8 als 3,0 mm).

Strass-Projekte leicht gemacht - Steinchen fallen oft klein aus

Stellt man eine entsprechende Abweichung fest, kann es sinnvoll sein, die Plotterdatei entsprechend anzupassen. Insgesamt ist es wichtig, dass die Kreisausschnitte in der Strass-Schablone nicht zu klein sind, denn dann bleiben die Steinchen in der Schablone stecken. Und sie sollten auch nicht zu groß sein, denn dann „schwimmen“ die Steinchen in der Schablone, d.h. sie haben sehr viel Spiel und sind dadurch nicht exakt positioniert.

Für mich passt die Lochgröße super, wenn ich zur größten gemessenen Steinchengröße 0,2-0,3 mm hinzu addiere. Weil ich bei meinen Messreihen idR keine Steinchen über 2,8 mm gemessen habe, habe ich die Lochgröße für meine Strass-Dateien auf 3,1 mm festgelegt.

Gesamtes Motiv skalieren

Man kann das Motiv an die Steinchen-Größe anpassen, indem man das gesamte Motiv skaliert. Dafür muss man nur den passenden Faktor ermitteln.

Hierfür muss man die „Wunsch-Lochgröße“ durch die in der Plotterdatei verwendete Lochgröße teilen und mit 100% multiplizieren.

Hier ein konkretes Beispiel:

Du möchtest ein Motiv, das für SS10 Steinchen gedacht ist mit SS6 Steinchen (1,9-2,0 mm) umsetzen. Bei Messen deiner Steinchen stellst du fest, dass sie alle maximal 1,9 mm groß sind. Zu dem gemessenen Wert addierst du 0,3 mm und erhältst eine gewollte (neue) Loch-Größe von 2,2 mm.

Die vorgegebenen Löcher in der Plotterdatei sind 3,1 mm groß.

Skalierungsfaktor: 2,2 mm / 3,1 mm * 100% = ca. 71%

Strass-Projekte leicht gemacht - Motivgröße mit Skalieren-Funktion an Steinchengröße anpassen

Wichtig beim Skalieren ist, dass immer ALLE Motiv-Teile skaliert werden müssen, d.h. sowohl das Folienmotiv als auch die Kreise für die Strass-Schablone, sonst passt die Positionierung der Steinchen nachher nicht zum Folien-Motiv. Durch diese Anpassung wird also auch die Größe des gesamten Motivs verändert. Man kann die Datei auf diese Art an kleinere aber auch an größere Strass-Steinchen anpassen.

Nur die einzelnen Strass-Löcher verkleinern

Wenn man die Steinchen-Größe unabhängig von der Größe des Folienmotivs anpassen möchte, kann man alternativ auch nur die Kreise für die Strass-Schablone verkleinern.

ACHTUNG: Man könnte hierin einen Eingriff in das Motiv/Design sehen. Im Zweifelsfall sollte man also zunächst Rücksprache mit dem Dateiersteller halten, ob diese Anpassung erlaubt ist. Da die Position der Strass-Steine unverändert bleibt und somit der Gesamteindruck kaum verändert wird, sind die folgenden Anpassungen bei meinen Strass-Dateien aber erlaubt.

Wichtig beim Verkleinern der Strass-Löcher ist, dass man dabei nicht die gesamte Strass-Schablone verkleinern darf, sondern man muss die Gruppierung (/den verknüpften Pfad) aufheben und einzeln jeden Kreis kleiner skalieren. So bleiben die Kreise an der richtigen Stelle, haben aber die angepasste kleinere Größe.

Bei Verwendung von Silhouette Studio kann man diese Anpassung alternativ besonders einfach und elegant mit der Funktion „Offset Innen“ (=Pfad-Verschiebung nach innen) umsetzen, ohne jeden Kreis einzeln verkleinern zu müssen.

Der Wert für das innere Offset ergibt sich aus der Abweichung der Lochgrößen (= Lochgröße in der Plotterdatei – gewollte Lochgröße) geteilt durch zwei.
Berechnung anhand unseres konkreten Beispiels von oben: (3,1 mm – 2,2 mm) / 2 = 0,9 mm / 2 = 0,45 mm
Das Innere Offset wird auf die gesamte Strass-Schablone (also alle Kreis-Ausschnitte) angewendet:

Strass-Projekte leicht gemacht - Lochgröße mit Offset-Funktion anpassen

Nach dem Klick auf Hinzufügen sollte man zunächst alle neu entstandenen Kreise (rot) Gruppieren (Strag+G).

Anschließend werden nur die „neuen“ kleineren Kreise ausgeschnitten. (Hier kann man z.B. den Schneidemodus nach Linienfarbe super verwenden.)

Wichtig: Dieses Vorgehen eignet sich nur zur Anpassung der Datei an kleinere Steine! Würde man nämlich genauso vorgehen, um die Ausschnitte in der Schablone zu vergrößern, könnte es sein, dass die Steinchen beim Aufpressen auf dem Folienmotiv sitzen. Und das wäre sehr ungünstig, weil Strass auf der Folie viel schlechter hält als direkt auf dem Stoff.

Plotterdatei

Die Plotterdatei, an der ich die einzelnen Schritte hier gezeigt habe, findest du in meinem Plotterdatei-Shop.

Probieren geht über Studieren

Ich hoffe dass dieser kleine Beitrag hilfreich für dich war. Wie immer beim Plotten heißt es jetzt einfach mutig sein und selbst testen. Und genau an dieser Stelle möchte ich noch kurz Werbung in eigener Sache machen. Denn gerade wenn du dir mit Grundfunktionen wie dem Skalieren und dem Offset noch unsicher bist, oder dich generell einfach nicht so richtig ran traust, wäre mein Silhouette-Plotter-Kreativ-Kurs vielleicht genau das richtige für dich –> mehr Infos zu meinem Kurs findest du oben über den Link im Menü 🙂

Ich wünsche dir viel Freude bei deinen eignen Strass-Projekten
Deine Miriam

Schneidematte auffrischen

Nach einer Weile (manchmal einer recht kurzen Weile) klebt die Schneidematte eines Plotters nicht mehr gut, oder sogar so schlecht, dass das Material beim Schneiden auf der Matte herum rutscht. Dann ist es allerhöchste Zeit, die Schneidematte aufzufrischen.

Schneidematte klebt nicht mehr – Warum?

Vielleicht fragst du dich, warum die Matte nicht mehr klebt? Hast du etwas falsch gemacht? Die Antwort ist Nein! Egal ob gekaufte oder selbst hergestellte Schneidematte – die Klebekraft verändert sich während der Verwendung kontinuierlich. Das ist ganz normal.

Wie schnell die Haftkraft abnimmt, hängt dabei stark davon ab, welche Materialien man auf der Matte verarbeitet und ob man sie immer abdeckt, wenn man sie gerade nicht benutzt. Denn der Verlust der Klebekraft ist vor allem dem Umstand geschuldet, dass sich kleine Partikel auf der Klebeschicht anlagern.

Entsprechend verliert eine Schneidematte, auf der Papier geschnitten wird, viel schneller an Klebekraft, als eine Schneidematte, auf der nur Folie verarbeitet wird. Denn vom Papier bleiben bei jedem Schnitt Faserreste auf der Matte zurück.

Weniger ist manchmal mehr – Wasser als Jungbrunnen

Getreu dem Motto „Problem erkannt – Problem gebannt“ gilt es also, diese überschüssigen Anhaftungen von der Schneidematte zu entfernen.

Ebenso wie beim Matten-Bau haben die meisten Plotter-Verwender dafür irgendwann ein eigenes „Rezept“. Manche schwören auf das Reinigen mit Feuchttüchern, andere auf Spüli.

Ich hingegen halte alle schmierigen oder fettenden Substanzen von meinen Matten fern. Ich reinige sie einfach nur mit Leitungswasser und einem Schwamm. Damit bin ich bis jetzt sehr gut gefahren.

Wenn alle Verschmutzungen so gut wie möglich gelöst sind, trockne ich die Matte mit einem Papier-Küchentuch vor, das auch gleich noch einige kleinere Partikel aufnimmt, die der Schwamm zurückgelassen hat.

Dann lasse ich die Matte gut trocknen.

Oft reicht diese Reinigung schon um wieder eine ausreichende Haftkraft herzustellen.

Und weil bewegte Bilder mehr sagen als 1000 Worte habe ich mein Reinigungsprozedere auch schon live auf Facebook gezeigt. Zur besseren Auffindbarkeit habe ich das Video hier nochmal eingebunden. So  ist alles an einem Platz:

Intensivkur – Klebeschicht erneuern

Wenn das gründliche Reinigen der Schneidematte noch nicht zum gewünschten Erfolg geführt hat, war es zumindest die perfekte Vorbereitung für die „Intesivkur“.

Um der Matte neue Klebekraft zu verleihen kann nun auf die gründlich gereinigte Matte Kleber aufgetragen werden. Je nach Beanspruchung kann es Sinn machen, den Kleber nur punktuell statt flächendeckend aufzutragen.

Auch bei diesem Schritt gilt: Weniger ist mehr! Denn wenn man nach dem Motto „viel hilft viel“ den Kleber zu großzügig aufträgt, lässt sich das Material nachher nur mit viel Mühe heil von der Matte ziehen.

Zum Auffrischen benutze ich denselben Kleber, den ich auch für den Mattenbau verwende. Unabhängig davon, ob ich einer selbst hergestellten oder einer gekaufte Schneidematte neues Leben einhauchen möchte 😀

Die Links zu den Klebern meiner Wahl findest du in meinem Matten-Bau-Beitrag.

Ich weiß, dass es inzwischen auch doppelseitig klebende Folien gibt, die man verwenden kann, um Matten wieder klebrig zu machen. Davon halte ich persönlich aber gar nichts. Ich mag diese Folien-Schicht schon bei den Original-Silhouette-Matten nicht… Ein weiterer Grund warum ich Selbstbau-Matten vorziehe.

Probieren geht über studieren – Wie ist deine Matten-Reinigungs-Routine?

Ich bin sehr gespannt, was du zu meiner Weise sagst, schlecht klebende Matten aufzufrischen! Wirst du sie ausprobieren? Machst du es so ähnlich? Verrate es mir in den Kommentaren…

Viele Grüße
deine Miriam

Schneidematte selber machen

Mattenbau leicht gemacht

Der Schneidematten-Bau unterscheidet sich etwas, je nachdem ob man mit einem Silhouette Plotter oder mit einem Brother-Plotter arbeitet. Darum gibt es zwei Beiträge zum Thema Mattenbau. Bitte such dir den passenden aus:

Schneidmatten herstellen für Silhouette-Plotter:

Schneidematte herstellen für Brother-Plotter:

Frische-Kur für deine alte Schneidematte

Nicht immer braucht man aber gleich eine neue Matte – und selbst wenn man eine neue Matte benötigt, muss man oft die Zeit überbrücken, bis man alle Materialien besorgt hat. Gut dass man die alte Matte oft mit ein paar Handgriffen wieder fit machen kann für die nächsten Projekte:

Nachzeichenschutz / Kopierschutz

Ist dir im Zusammenhang mit dem Plotten auch schon der Begriff „Nachzeichenschutz“ begegnet? Und du hast dich gefragt, was das wohl ist!??
Wenn ja, bist du hier genau richtig. Denn das Thema ist im Zusammenhang mit deinem Plotter sehr wichtig und kann dich vor Schadensersatzansprüchen bewahren!

Ausgangssituation:

Egal ob Freebie oder gekaufte Plottervorlage – du hast eine tolle Schneidedatei entdeckt, heruntergeladen, den Plotter direkt angeworfen und die Schneidedatei auf deine Weise umgesetzt. Nun möchtest du das Ergebnis natürlich unbedingt zeigen! Dabei gibt es aber einen wichtigen Aspekt zu beachten. Nämlich den Schutz des ursprünglichen Motivs, an dem sich der Dateiersteller i.d.R. alle Rechte vorbehalten hat.

Wie Schutz? Wovor?
– Vor einfachem „Diebstahl“ = Abkupfern, ohne das Motiv auf dem vorgesehenen Weg zu erwerben, also z.B. durch Download auf dem Blog des Erstellers / Kauf im Onlineshop.

Jetzt denkst du vielleicht: „Aber ich will doch nur ein Foto zeigen – wie kann das schon den Motiv-Diebstahl ermöglichen?“
– Durch eine in die gängigste (Hobby-)Plotter Software (Silhouette Studio) integrierte Funktion namens „Nachzeichnen“. Diese Funktion ermöglicht es (wie der Name schon erraten lässt), Motive voll automatisch von Bildmaterial nachzuzeichnen.

Um das Problem zu veranschaulichen habe ich hier ein Beispiel für dich:

Ich habe mein Herz-Mini-Doodle (Freebie) geschnitten und auf ein Notizbuch aufgebracht.
Anschließend habe ich mein Werk fotografiert um es euch zu zeigen:

Dieses Foto kann sich jeder aus dem Internet herunterladen und speichern.
Dann kann er es in Silhouette Studio öffnen und das „Nachzeichnen“-Werkzeug anwenden:

Mit wenigen Klicks erhält damit jeder aus dem frontal aufgenommenen Foto das direkt mit der Software schneidbare Motiv:

Sehr zum Ärger des Erstellers der Datei. Denn jeder kann sich einfach an dem Foto bedienen, anstatt die Datei auf dem von ihm vorgesehenen Weg zu erwerben (z.B. im Shop oder auf seinem Blog).

Egal, ob er die Datei kostenlos oder gegen Entgelt anbietet – durch das so veröffentlichte Foto verliert der Ersteller der Datei bares Geld. Denn auch mit Freebies wird auf die eine oder andere Weise Geld verdient. Bei Interesse gehe ich darauf gerne mal in einem separaten Beitrag ein. Und dieses könnte er sich ggf. in Form von Schadensersatz von dem wiederholen, der das Bild so achtlos veröffentlicht und das Motiv damit für andere zugänglich gemacht hat.

Die Lösung des Problems = „Nachzeichenschutz“:

Und nun? Darf man gar keine Bilder von geplotteten Projekten mehr zeigen?
– Doch! Man darf!

Aber muss darauf achten, dass das Foto so aufgenommen oder nachbearbeitet ist, dass es gegen den einfachen Einsatz der „Nachzeichenfunktion“ ausreichend geschützt ist (und ggf. die zusätzlichen vom Dateiersteller aufgestellten Voraussetzungen zum Zeigen erfüllt).

Motiv mit Neigungswinkel fotografieren:

Es ist von Vorteil, wenn man das Problem schon beim Fotografieren berücksichtigt und das Motiv nicht frontal (= gerade) sondern mit einem relativ starken Neigungswinkel (=seitlich) fotografiert. Dadurch kommt automatisch eine „perspektivische Verzerrung“ des Originalmotivs in der fotografischen Aufnahme zustande.

Zur Veranschaulichung hier einmal das bereits oben gezeigt Foto, bei dem ich das Motiv „gerade“ also frontal fotografiert habe:

Und ein Foto, bei dem ich das Motiv mit einem relativ starken Neigungswinkel seitlich fotografiert habe:

Diese seitliche Aufnahme führt, wenn man auf sie die Nachzeichenfunktion anwendet, entsprechend nur zu einer „verzerrten“ Variante des Originalmotivs.
–> Vergleiche hierzu die mit pink gekennzeichnete Form des Buchs im oberen und unteren Bild, daran kannst du sehen, wie sie sich je nach Aufnahmewinkel im Foto „verändert“.

Zwar lässt sich mit etwas Aufwand diese Verzerrung auch wieder aus dem Bild „herausarbeiten“. Das ist aber etwas, was die meisten Anwender nicht wissen / können, so dass das seitliche Fotografieren schon ein gewisses Maß an Schutz bietet (und vielen Dateierstellern ausreicht).

Schriftzug oder Logo über das fotografierte Motiv legen:

Eine weitere Möglichkeit ist es, über das Motiv im Foto einen Schriftzug oder ein Logo zu legen. Dadurch ist die Bildinformation des zu schützenden Motivs nicht voll in dem bearbeiteten Foto enthalten, das man dann veröffentlicht:

Auf diese Weise kann man das zu schützende Motiv und das Gesamtkunstwerk noch immer erkennen. Aber das Motiv kann nicht ohne weiteres mit der Nachzeichenfunktion geklaut werden:

Wichtig: Die Verwendung des eigenen Logos als „Motivschutz“ über dem Motiv eines anderen könnte zu urheberrechtlichen Schwierigkeiten führen, da es hierdurch zu einer „Verwechslung“ kommen könnte. Trotzdem wird genau dieses Vorgehen in der Regel akzeptiert / von vielen Dateierstellern gewünscht. Auf der sicheren Seite ist man aber nur dann, wenn man die Hinweise des jeweiligen Dateierstellers zu den einzuhaltenden Schutzmaßnahmen berücksichtigt.

Ein weiterer Vorteil, wenn es erlaubt ist, das eigene Logo oder einen eigenen Schriftzug zum Schutz über das Motiv zu legen: Dieses Vorgehen schützt gleichzeitig die eigene Arbeit und das eigene Foto vor der unerlaubten Verwendung durch Dritte. Denn so kann man ohne Probleme die Urheberschaft nachweisen.  Außerdem macht das „Branding“ die Verwendung des Fotos für Dritte unattraktiv.

Wenn der Ersteller keine Vorgaben zum Motivschutz macht, ist es wohl die sicherste Variante den neutralen Schriftzug „Kopierschutz“ über das Motiv zu legen.

Bei der Positionierung des Logos / Schriftzugs sollte man darauf achten, dass nicht nur einen irrelevant kleiner Teil des Motivs abgedeckt wird. Der Schutz sollte vielmehr so über das Foto gelegt sein, dass das Hauptmotiv nicht störungsfrei nachgezeichnet werden kann.

Einen Schriftzug oder ein Logo über ein Foto legen kann man mit praktisch jeder Bildbearbeitungssoftware oder -app, egal ob auf dem PC / Mac oder Smartphone / Iphone.

Schau einfach mal, welche Software bereits auf deinem Gerät installiert ist!

Probieren geht über Studieren:

Wenn du nicht sicher bist, ob du das Motiv in deinem Foto hinreichend geschützt hast, mach einfach selbst den „Nachzeichen-Test“.
Öffne dafür das Foto zunächst in Silhouette Studio.

Tipp: Die Basisversion ist kostenlos und kann von jedem heruntergeladen werden – egal ob er einen Silhouette Plotter hat oder nicht.

Wähle die Nachzeichen-Funktion und spiele mit den zur Verfügung stehenden Reglern.
Probiere, ob du irgendwie ein „sauberes“, schneidbares Motiv erhältst. Ist das der Fall musst du beim Schutz nachbessern!

Nachzeichen- / Kopierschutz wirklich „sicher“?

Beinahe jeden optischen Nachzeichen- oder Kopierschutz kann man mit „Profitricks“ überwinden. Es geht beim Motivschutz in eigenen Projektfotos aber nicht darum, das Unmögliche möglich zu machen, sondern darum:

  • sich zu allererst bewusst zu sein, dass es eine einfache Nachzeichenmöglichkeit gibt, die es wichtig macht DASS man das erworbene Originalmotiv im eigenen Foto schützt um es nicht versehentlich Dritten zugänglich (und sich dadurch ggf. schadensersatzpflichtig) zu machen
  • sich weiterhin bewusst zu sein, dass verschiedene Ersteller selbst Vorgaben machen, welche Schutzvorkehrungen beim Zeigen der Fotos vom fertigen Projekt zu treffen sind (z.B. „darf nicht alleine fotografisch abgebildet werden…“)
  • konsequent in allen Projektfotos, die man irgendwo öffentlich zeigt (z.B. in Facebookgruppen, auf der eigenen Webseite oder dem eigenen Blog, auf Pinterest, Instagram usw.) zumindest eine der oben beschriebenen Nachzeichen-/ Kopierschutzmaßnahmen zu treffen und so den Motivklau mit einfachen Mitteln zumindest deutlich zu erschweren

 

 

Danke, dass du dir diesen wichtigen Post bis zum Ende durchgelesen hast. Wenn du weitere Fragen zum Thema hast, melde dich gern jederzeit!
Ich nehme mich des Themas an und versuche eine Anleitung dazu auszuarbeiten und hier bereit zu stellen.

Viele Grüße
Miriam