Ich habe in letzter Zeit immer mal wieder Lust, mit Farbe (analog und digital) zu experimentieren. Diese Experimente taugen oft nicht, um daraus Plotterdateien zu machen, weil Motive dafür ganz bestimmten Vorgaben folgen sollten. Wenn mir der Sinn danach steht, dann verwandele ich diese Farb-Experimente (meist mit einem gehörigen Aufwand) aber in vielseitig nutzbare Digipapiere. Alle meine Digipapiere findest du in meinem Shop >>
Und weil diese Projekt-Kategorie für viele noch neu ist, habe ich hier einige Basis-Infos für dich zusammengestellt.
Was ist das?
Der Begriff Digipapier, Digipaper oder auch digitales Papier scheint zunächst ein Widerspruch zu sein – denn Papier ist ein Material zum Anfassen, nichts digitales. Trotzdem hat der Begriff sich irgendwie durchgesetzt für Bild-Dateien (z.B. JPG oder PNG), die man nutzen kann, um selbst Papier mit Muster zu bedrucken und so Design-Papier zu erstellen.
Meine Bild-Dateien sind dabei idR so angelegt, dass sie randlos bzw. endlos sind, man sie also jeweils nebeneinander legen könnte und sich dabei das Muster ohne Lücken oder Unterbrechungen fortsetzt.
Was hat das mit Plotten zu tun?
Ja – eigentlich geht es hier bei mir immer um’s Plotten – und trotzdem hast du richtig gelesen. Digipapier wird nicht geplottet, es wird gedruckt. Es hat also gar nicht unmittelbar etwas mit dem Plotter zu tun. Aber mit Design-Papieren lassen sich Projekte im Handumdrehen individuell gestalten und insofern gibt es schon einen Zusammenhang – beide Themenbereiche lassen sich einfach toll miteinander verbinden.
Warum?
Vielleicht fragst du dich beim Lesen gerade: Warum selbst Drucken? Immerhin gibt es im Handel sehr hübsche fertig bedruckte Papiere zu kaufen. Warum sollte man also überhaupt selbst Papier bedrucken? – Weil es im Vergleich sehr platzsparend, bedarfsgerecht und flexibel ist.
Ich habe selbst vor Jahren auch sehr gern Motiv-Blöcke gekauft. Und dann auch immer gleich mehr als nur einen. Denn die drei Designs, die einem gut gefallen, sind oft nur einmal in einem Block enthalten. Mit nur einem Blatt kommt man bei den meisten Projekten aber nicht weit. Und immerhin kauft man oft auf Verdacht. Man weiß noch gar nicht, für welches Projekt man das Papier genau verwenden wird und bevor man dann wieder zu wenig hat, kauft man lieber gleich einen Block mehr. Das Endergebnis: Ich habe x Motiv-Blöcke hier liegen, wo nur ein Blatt fehlt oder zwei – oder gar keins. Man hat einfach jede Menge Reste…
Hinzu kommt, dass das Papier vieler Motiv-Blöcke nicht ideal zum Plotten geeignet ist, weil es aus mehreren Schichten besteht, die sich beim Schneiden oder beim anschließenden Falten zum Teil voneinander lösen. Wenn man sein Design-Papier selbst druckt, kann man dafür direkt ein Papier wählen, das sich auch gut zum Plotten eignet.
Für Was?
Der einfachste Anwendungsfall ist, dass man ein ganzes Blatt mit dem Digipapier bedruckt und dieses dann wie gekauftes Design-Papier für die eigenen Projekte verwendet.
Man kann Digipapier aber auch für Print&Cut-Projekte verwenden. Das macht man immer dann, wenn es ganz genau auf die Positionierung ankommt. Diese Verwendung ist aber so speziell, dass ich sie hier erstmal außen vor lasse.
Wie?
Um einen A4-Bogen zu bedrucken, kann man die Bild-Datei direkt über den System-Dialog drucken. Allerdings hat man hier oft nur wenig Möglichkeiten Anpassungen vorzunehmen.
Darum bereite ich mir meinen A4-Bogen gern in Silhouette Studio vor. Hier kann man das Muster nämlich den Bedürfnissen des jeweiligen Projekts anpassen, indem man die Größe, Drehung und Ausrichtung des Musters anpasst. Wie das funktioniert, zeige ich dir in diesem Video:
Was brauche ich?
Um meine Digipapiere verwenden zu können, brauchst du auf jeden Fall einen Farb-Drucker und Material zum Bedrucken.
Auf welches Material und mit welchem Drucker bzw. welcher Farbe man das Digipapier druckt, hängt ganz davon ab, was man daraus machen möchte.
Wenn ich Digipapier für meine Papier-Designs drucke, dann verwende ich idR meinen einfachen Tintenstrahldrucker (ein Canon Pixma iP7250) mit alternativer (preiswerter) Tinte.
Wenn ich ein stabiles Design-Papier herstellen möchte, z.B. für eine Schachtel, bedrucke ich mein Lieblings-Papier zum Plotten. Mehr Infos zu dem Papier findest du hier >>
Wichtig: Dieser Tonkarton hat 220g/qm und nicht jeder Drucker schafft diese Grammatur. Hier sollte man sich also kurz schlau lesen, wie das bei dem eigenen heimischen Drucker aussieht. Meiner schafft es, die 220g/qm aus der Papier-Kassette einzuziehen.
Tipp: Manche Drucker haben auch einen Einzelblatteinzug, der das Papier im Optimalfall möglichst gerade (z.B. von hinten nach vorne) durch den Drucker transportiert. Umso stabiler das Material ist, das man bedrucken möchte, umso vorteilhafter ist es, wenn das Blatt im Drucker nicht eine enge 180° Kurve um eine schmale Walze machen muss…
Wenn das Teil, das ich gern bedrucken möchte, nicht besonders stabil sein muss (z.B. reine Deko-Elemente oder Briefumschläge), dann greife ich einfach zu dünnem Papier, das sich gut Plotten lässt. Besonders gern mag ich dafür das Perlmutt-Papier von Clairefontaine, weil es einen sehr edlen Glanz hat. Mehr Infos zum dünnen Papier findest du hier >>
Besonders gern benutze ich Digipapier für das exakt umlaufende Bedrucken von z.B. Schachteln. Hier im Video habe ich mein Digipapier Herzen genau umlaufend auf meine Fold-up-Box gebracht. Wie ich den exakt umlaufenden Druck in Silhouette Studio vorbereite, werde ich dir demnächst auch in einzelnen Schritten zeigen.
Fragen?
Wenn du weitere Fragen zur Verwendung meiner Digipapiere hast, dann schreibe mir gern eine E-Mail an shop@miriamkreativ.de – Ich versuche gern, sie zu beantworten und die Info anschließend ggf. auch hier zu ergänzen.
Dünnes Papier zum Plotten
Dünneres Material: Warum und Wo
Ich habe schon seit vielen Jahren ein absolutes Lieblings-Papier zum Plotten, das ich für fast alle meine Projekte verwende: Für Karten, Verpackungen und auch für Deko-Objekte. Dieses Papier hat 220g/qm und hat hervorragende Eigenschaften, weil es sich sehr sauber schneiden lässt und dabei sowohl stabil als auch relativ gut formbar ist.
Es gibt aber einige Papier-Projekte, für die der geliebte Tonkarton mit seinen 220g/qm tatsächlich zu stabil oder steif ist. In manchen Einsatzbereichen brauchen Papier-Teile nämlich gerade keine besondere Stabilität, sondern sollen leicht wirken, sich möglichst einfach in Form bringen lassen und nicht so sehr „auftragen“.
Hier habe ich einige Verwendungsbeispiele zur Veranschaulichung für dich:
Für die Plissee-Eier muss viel gefaltet werden. Das geht mit dem leichteren Material wesentlich einfacher. Außerdem wirken sie mit dünnerem Papier auch „leichter“, besonders wenn die Sonne auf die aufgehängten Eier fällt.
Deko-Blumen und -Blätter sind ein Parade-Beispiel für die Verwendung von dünnem Papier, weil man hier einfach so sehr von der bessern Formbarkeit profitiert.
Meine Faltkarten sind ein gutes Beispiel für die Kombination verschiedener Papiere. Für die Außenkarte verwende ich Tonkarton für ausreichende Stabilität. Für den Einleger nutze ich dünnes Papier. So wird die Karte im Ganzen nicht unnötig dick.
Bei meinen Tunnelkarten nutze ich Tonkarton für die Motivlagen für die nötige Stabilität und Standfestigkeit. Für die Ziehharmonkia-Falzteil, die die Motivlagen verbinden, nutze ich dünnes Papier.
Auch bei meinen Blumen-Pop-up-Karten kombiniere ich Tonkarton und dünneres Papier. Für die Blume verwende ich dünneres Papier, weil es sich schön formen lässt und so die Karte im ganzen nicht unnötig dick wird. Für den Rest der Karte verwende ich Tonkarton.
Auch für Deckseiten nutze ich gern dünnes Papier (hier mit meinem Swirl-Muster bedruckt). Sie haben keine tragende oder stabilisierende, sondern nur eine dekorative Funktion, so dass hier der Einsatz von dünnerem Papier durchaus sinnvoll ist.
Material-Details
Anders als beim Tonkarton habe ich mich bei dünnerem Papier nicht ganz so sehr auf eine einzige Sorte eingeschossen und probiere gerade aktuell auch noch so das eine oder andere neue Material für mich aus – es gibt in diesem Sektor also demnächst vermutlich noch die eine oder andere Ergänzung.
Natürlich ist mein Anspruch an das Papier auch im niedrigeren Grammatur-Bereich genauso hoch, wie bei meinem bewährten Tokarton.
Bitte beachte: Wenn du das gleiche Material nutzen möchtest wie ich und das Material über einen der nachfolgenden Links einkaufst (sog. Affiliate-Link = Werbung), tust du damit gleichzeitig mir etwas Gutes. Denn du bezahlst keinen Cent mehr, aber ich erhalte eine kleine Provision <3
Tonpapier 130g/qm von folia
Eine Option, mit der man absolut nichts falsch machen kann, ist das Tonpapier von folia. Es ist quasi die „Light-Variante“ von meinem geliebten Tonkarton und lässt sich genauso schön plotten. Nur ist es eben dünner, leichter, formbarer – dafür aber auch weniger stabil.
Perlmutt-Papier 120g/qm von Clairefontaine
Das Perlmutt-Papier habe ich für mich entdeckt, als ich meine Papierblumen gemacht habe. Es hat einen tollen Glanz auf Vorder- und Rückseite und kann bedruckt werden:
Kleinere Bögen
Während ich meinen Tonkarton grds. im Format 50 cm x 70 kaufe, greife ich bei dünnerem Papier in der Regel zu A4 Bögen. Ich brauche von dem dünneren Material längst nicht so viel wie vom Tonkarton und das kleine Formar ist einfach handlicher. Wegen dem speziellen Einsatzbereich des dünneren Materials habe ich bisher auch nie größere Bögen benötigt.
Der Vollständigkeit halber sei hier aber erwähnt, dass es zumindest das Tonpapier von folia auch im großen Format gibt… Nur für den Fall, dass du große Bögen vorziehst, z.B. weil sie preiswerter sind.
Meine Schnitteinstellungen
Gerade filigrane Projekte schneide ich am liebsten mit meinen Silhouette-Plottern mit einem CB09-Messer.
Meine Schnitteinstellungen:
Messertiefe 2,
Geschwindigkeit 6-10 (je nachdem wie filigran die Form ist),
Anpressdruck einfach: 8-14 / filigran: 4-8 (je nachdem wie frisch die Klinge ist),
TIPP: Zum Schneiden von dünnem Papier (Tonpapier, aber auch Kopierpapier) sollte man keine zu stumpfe Klinge verwenden. Oder anders gesagt – nur weil die Klinge dickeres Papier noch gut schneidet, heißt das nicht, dass sie auch noch scharf genug ist für dünneres Papier. Im Zweifel also zum Schneiden von dünnem Papier besser eine frische Klinge verwenden.
Viel Spaß bei deinen Papier-Projekten
Ich wünsche dir viel Spaß beim Plotten und würde mich riesig freuen, zu hören ob du genauso zufrieden bist mit dem Material, wie ich!
Viele Grüße deine Miriam
Mein Lieblings-Glitterkarton zum Plotten
Blogreihe: Mein(e) Go-To-Tools und Lieblings-Material zum Plotten
Ich freue mich wirklich sehr über die ganze wahnsinnig positive Resonanz zu meinen Mertial-Tipps (hier gelangst du zur Übersicht)! Und deshalb setze ich meine Blogreihe zum Thema heute fort. Und zwar stelle ich heute ich mein Lieblings-Glitter-Papier zum Plotten vor!
Achtung! Streng genommen ist das Werbung, denn wenn du über einen der markierten Links (*) einkaufst, bezahlst du keinen Cent mehr, aber ich erhalte eine kleine Provision (sog. Affiliate Links)! Wenn du also keine Werbung sehen möchtest, hier bitte aufhören zu lesen…
Mein Lieblings-Glitterkarton zum Plotten: Sauberes Schnittbild und sauberes Zubehör (!)
Mein Lieblings-Glitterkarton zum Plotten ist der Glitterkarton von Heyda (200g/qm). Ich mag dieses Material so gerne, weil es sich sauber schneiden lässt und vor allem kaum Glitzerpartikel verliert! So bleibt das Messer beim Schneiden sauber und die Schneidematte auch. Beides kann man sich, wenn man ein Papier mit löslichem Glitzer verwendet nämlich ganz schön einsauen… Bei diesem Glitterkarton lösen sich nur ganz wenige winzige Partikel, die weder die Matte noch das Messer weiter beeinträchtigen.
Achtung rutschig: Was du beim Schneiden beachten solltest
Wichtig bei der Verarbeitung des Glitterkartons ist die Klebekraft deiner Schneidematte! Der Karton ist auf der Rückseite weiß und außerdem ziemlich glatt und rutschig.
Die Schneidematte sollte also noch ziemlich gut kleben, damit das Papier nicht beim Schnitt auf der Matte herumrutscht.
Sollte die Matte nicht mehr gut kleben solltest du sie vor dem Schnitt auffrischen (mehr Infos dazu findest du hier) oder zumindest den Glitterkarton zusätzlich befestigen.
Achtung: Klebt die Matte zu stark „spaltet“ sich der Karton beim Versuch, das fertige Projekt von der Matte zu lösen:
Man muss also ein Gespür für die richtige Klebekraft der Matte entwickeln. Aber das klingt komplizierter, als es ist. Hier gilt: Versuch macht klug!
Außerdem sollte man ein wirklich scharfes Messer für den Schnitt des Kartons benutzen. Gerade filigrane Projekte schneide ich am liebsten mit meinen Silhouette-Plottern und einem CB09-Messer.
Ich verwende dafür diese Schnitteinstellungen:
Messertiefe 5,
Geschwindigkeit 6-10 (je nachdem wie filigran das Motiv ist),
Anpressdruck 24-28 (je nachdem wie frisch die Klinge ist),
2 Durchgänge (außer wenn die Klinge gang, ganz neu ist)
Mit diesen Einstellungen gelingen mir auch filigrane Motive einwandfrei:
Glitterkarton kleben: Gewusst wie…
Grundsätzlich lässt sich der Glitterkarton super kleben, solange man nur die Rückseite mit Kleber versehen möchte. Dafür benutze ich dann gern einfach einen meiner Kleberoller (mehr Infos dazu findest du in meinem Kleber-Beitrag).
Kritischer wird es, wenn auch die Glitter-Seite an irgendetwas fest (und dauerhaft) haften soll. Bestimmt kennst du das Problem, wenn du schon einmal mit Glitterkarton oder vielleicht Glittergeschenkpapier hantiert hast. Man zieht alle Register (oder eher Klebemittel) und nichts davon hält so richtig.
Sowohl mein Tombow als auch mein Tacky Glue haben zwar zunächst einen ganz guten Eindruck gemacht, aber sie waren nach über 2 Stunden Trocknungsdauer immernoch feucht. D.h. ich konnte die beiden verklebten Teile wieder auseinader ziehen. Das liegt sicher daran, dass der Kleber zwischen dem Glitzer und der Rückseite nicht so gut trocknen kann.
Gehalten hat hier nur mein Pattex Alleskleber (bei Amazon ansehen* >>), aber der riecht ganz schön… und oft fehlt mir die Geduld, so lange zu warten!
Inzwischen habe ich aber ein Klebeband in meinem „Sortiment“, mit dem ich eine zuverlässige Klebeverbindung erreiche. Du siehst das klebt so extrem, dass sich an den Rändern alle Fussel usw. sammeln:
Clever kaufen: Einen starken Kleber gleich mitbestellen
Den Glitterkarton von Heyda gibt es in 28 unterschiedlichen Farben. Ich hab sie längst noch nicht alle – aber einige 😀
Man bekommt ihn ab 1,10 Euro pro A4-Blatt bei ebay.:
Ich habe den Glitterkarton früher immer bei dem ebay-Shop berostore bestelltt zum Preis von 1,10 Euro pro Bogen – der Preis ist dort inzwischen aber auf 1,40 Euro pro Bogen gestiegen, so dass ich den Shop nicht mehr als Quelle empfehlen kann.
Ich wünsche dir viel Spaß beim Plotten. Und würde mich riesig freuen, wenn du mir Bescheid gibst, ob du genauso zufrieden bist mit dem Material, wie ich!
Viele Grüße
deine Miriam
LNKY-MZ42-1ILN-34B8
Mein Lieblings-Kleber für Papier
Plotter-Papier-Projekte: Die richtigen Komponenten machen den Unterschied
Damit ein Plotter-Papier-Projekt gelingt, müssen einige Faktoren gut zusammen spielen. Und weil ich mir wünsche, dass ihr an meinen Plotterdateien einfach nur Freude habt, versuche ich so viele Informationen wie möglich rund um das Thema Plotten und Basteln mit Papier zur Verfügung zu stellen! Eine Übersicht über meine Beiträge zu häufig gestellten Fragen, die auch meine Tipps zum Thema Material & Tools enthält, findest du hier.
Diese Liste an für dich zusammengestellten Informationen wird heute um ein weiteres wichtiges Thema erweitert. Nämlich die Wahl des richtigen Klebers für dein Projekt. Denn für ein rundum gelungenes Papier-Projekt braucht man nicht nur ein scharfes Messer (Infos zu meinem Lieblings-Plotter-Messer gibt es hier) und das richtige Papier (Infos zu meinem Lieblings-Papier gibt es hier), sondern eben auch den richtigen Kleber!
Zugegeben: Ich liebe Kleber
Vorab muss ich gestehen: Mein Kleber-Sortiment ist riiiiesig. Man könnte beinahe behaupten, ich hätte da einen kleinen Tick 😀 … So wie andere Schuhe, Handtaschen oder Gartenzwerge sammeln, so horte ich Klebstoffe. Wann immer ich einen „neuen“ (also für mich neuen) Klebstoff entdecke MUSS ich einfach zuschlagen. Das Resultat ist ein ganzer Schrank voll verschiedenster Klebstoffe.
Und sie werden nicht nur einfach gekauft und in den Schrank gestellt, sondern auch akribisch getestet und studiert. Egal ob flüssig, als Sprühkleber oder in Stiftform. Egal ob Allzweckkleber oder „Spezialist“… Nur wenige werden für nicht gut befunden. Andere für gut aber im Vergleich zu gleich leistungsfähigen Klebstoffen zu teuer. Denn neben den reinen Klebeeigenschaften ist mir auch das Preis-Leistungs-Verhältnis wichtig – klar bei den Mengen die ich hier verarbeite.
Die Qual der Wahl: Der richtige Kleber hängt vom Projekt ab
Anders als beim Papier, bei dem ich für fast alle Projekte einfach zu meiner Lieblings-Sorte greife und damit immer richtig liege, gibt es beim Kleber leider keine „einer für alles Lösung“. Jedenfalls nicht für mich.
Bei näherer Betrachtung leuchtet das aber auch ein, weil man, je nachdem was man machen möchte, ganz andere (mitunter gegensätzliche) Anforderungen an den Kleber stellt:
Eine Verklebung soll vielleicht nur temporär – im Notfall zumindest repositionierbar – sein. Die andere soll so bombenfest sein, dass das Papier eher zerreißt, als sich an der Klebestelle wieder zu trennen.
Manchmal benötigt man vielleicht ein wenig Zeit um die zu verklebenden Teile in die richtige Position zu schieben, der Kleber soll also etwas brauchen bis er anfängt zu trocknen. Bei einem anderen Projekt kann es einem hingegen das Bastelprojekt sehr erleichtern, wenn der Kleber sofort „greift“.
Welcher Kleber der richtige ist hängt also komplett vom konkreten Projekt ab.
Meine Lieblings-Kleber: 5 für (fast) alle Fälle
Obwohl ich hier so ein beachtliches Kleber-Sortiment angesammelt habe, ist mir die Wahl, welchen Kleber ich dir empfehlen möchte, wirklich nicht schwer gefallen. Denn die Kleber, die bei mir dauernd im Einsatz sind, haben ihren Platz in Reichweite. Sie sind nicht bei der großen Sammlung im Schrank, sondern direkt in der Werkzeug-Schublade an meinem Plotter-Tisch. Immer griffbereit.
Insgesamt sind es vier Kleber für vier unterschiedliche Aufgaben, die ich dir im Folgenden vorstellen möchte.
Achtung! Streng genommen ist das Werbung! Wenn du also keine Werbung sehen möchtest, hier bitte aufhören zu lesen…
Klebe-Pen: Permanent & haftet schnell (aber nicht zu schnell)
Z.B. für meine Tunnelkarten verwende ich inzwischen ausschließlich den Klebe-Pen von Stanger. Er ist lösemittelfrei, auswaschbar und (wie ich finde) sehr preiswert (1,09 Euro für 30ml). Er klebt punktgenau ohne zu tropfen sauber und schnell.
Aber – und das ist für mich entscheidend: Nicht zu schnell. So bleibt mir genug Zeit, die einzelnen Motivlagen der Tunnelkarte schön in Position zu schieben. Und wenn alles „sitzt“ muss ich trotzdem nicht lange warten, bis der Kleber trocken ist…
Wichtig: Den Kleber nur dünn auftragen, nicht zu großzügig. Denn letztlich ist es eben ein flüssiger Kleber, der bei zu großzügigem Auftrag dazu führt, dass sich das Papier vollsaugt und Wellen schlägt. Der Klebe-Pen liegt aber gut in der Hand und lässt sich mit der dünnen Spitze und der weichen „Drück-Flasche“ prima dosieren.
Und noch ein Tipp: Wenn doch mal ein kleines bisschen Kleber „daneben“ geht, einfach schnell vorsichtig abwischen. Nach dem Trocknen ist die „Kleckerstelle“ quasi nicht mehr zu sehen.
Mit diesen Eigenschaften eignet sich der Kleber auch gut für Papier-Schachteln und -Deko.
Ich bestelle den Klebe-Pen immer zusammen mit meinem Lieblings-Papier bei Creativ-Discount.
Fotokleberoller: Schnell & sauber
Die Gefahr, dass das Papier sich wellt, oder man den Kleber an Stellen kleckert, wo er nicht hin soll, kann man aus Papier-Projekten eliminieren, indem man gerade keinen Flüssigkleber verwendet. Ich habe da vor einiger Zeit Kleberoller für mich entdeckt. Mit solchen Kleberollern geht der Kleberauftrag sehr schnell und besonders sauber.
Unter den verschiedenen Kleberollern, die ich schon getestet habe, habe ich zwei Favoriten. Und diese kleben nicht nur super, sondern sind auch deutlich preiswerter als die meisten Konkurrenzprodukte.
Repositionierbarer Fotokleberoller von dm
Besonders gern benutze ich den preiswerten Fotokleberoller von dm (1,99 Euro für 12m = 16,6 Cent pro Meter), denn er ist repositionierbar.
Dabei klebt er aber trotzdem so stark, dass man ihn für die meisten Projekte bedenkenlos einsetzen kann. Diese Kombination aus „haftet sofort“ und „kann notfalls wieder gelöst werden“ hat es mir besonders angetan.
Ich mache mir das gern beim Aufkleben meiner Deckseiten auf den Pop-up-Karten zu Nutze (da kommt mir kein Flüssigkleber dran). Denn ich nehme es mit dem exakten Positionieren der Deckseiten immer sehr genau. Und so kommt es öfter vor, dass ich mir nach dem Aufkleben denke – verflixt, doch nicht ganz gerade. Dank des „modernen“ Klebstoffs kann ich das dann einfach korrigieren.
Auch wenn man „zu spät“ bemerkt, dass die Fadenbindung in der Pop-up-Karte zu fest oder nicht fest genug ist, ist das gar kein Problem. Denn man kann die Deckseite vorsichtig wieder ablösen und so die Bindung freilegen und korrigieren.
Zusätzlich kann die aufgerollte Klebespur einfach wieder weggerubbelt werden, wenn sie z.B. nicht an der richtigen Stelle aufgebracht wurde. Sehr praktisch!
Zugegeben ich habe einen ziemlich großen Verschleiß an diesen Klebern (ich kaufe immer gleich 10 auf einen Schlag und habe allein letzte Woche 3 gebraucht). Das einzige was mir dabei gar nicht gefällt ist der viele Verpackungsmüll, denn es gibt keine „Auffüller“.
Diesen Kleberoller gibt es leider nirgendwo anders als bei dm. Vielleicht hast du diesen Drogeriemarkt um die Ecke? Dann schau am besten in der Nähe der Foto-Druck-Automaten. Ansonsten kannst du auch im Online-Shop von dm bestellen, dann fallen jedoch zusätzlich Versandkosten an.
(Kleine persönliche Anmerkung: An dem Kleberoller siehst du, dass es mir nicht in erster Linie darum geht, mit Werbung Geld zu verdienen. Denn leider hat dm kein Affiliate-Programm. Es geht mir vielmehr darum, dir meine besten Werkzeuge und Materialien zu zeigen, damit du an deinen Papier-Projekten genauso viel Spaß hast, wie ich!)
Achtung dm hat den Kleberoller inzwischen neu aufgelegt – er kostet jetzt 2,25 Euro – dafür sind aber nun auch 14m statt vorher 12m enthalten, so dass der Preis pro Meter mit 16,1 Cent sogar günstiger ist, als beim Vorgänger. Außerdem ist die neue Version zu meiner großen Freude jetzt auch nachfüllbar. Die Nachfüller (2 x 14m) kauft man im Doppelpack für 2,95 Euro (= 10,5 Cent pro Meter). Wenn das mal keine erfreulichen Nachrichten sind… Außer dem Preis hat sich natürlich auch das Aussehen geändert. Der Klebstoff scheint aber weiterhin derselbe zu sein, so dass ich inzwischen auf diese neuere kostengünstigere und auch etwas umweltfreundlichere Version umgestiegen bin:
Permanenter Fotokleberoller von Pritt
Während der Pandemie 2020 / 2021 hat sich der permanente Kleberoller von Pritt in die Reihe meiner Lieblingskleber eingereiht, einfach weil man ihn online bei Amazon bestellen kann (man wollte ja jeden unnötigen Einkauf im Laden gern vermeiden) und mich das Klebeergebnis absolut überzeugt. Hier bekommt man vier Kleberoller mit je 10 m (also insgesamt 40 m) für 11,99 Euro – 1 Meter kostest also knapp 30 Cent.
Golden-Fix: lange Zeit mein Liebling – bis zur bösen Überraschung!
Zuletzt möchte ich noch den „Exoten“ in dieser Aufzählung vorstellen. Denn er ist eigentlich ein Textil-Kleber und wird deshalb von den meisten gar nicht mit Papier-Projekten in Verbindung gebracht. Er ist zwar der teuerste in der Reihe, lohnt sich mit seinen außergewöhnlichen Eigenschaften aber trotzdem.
Denn der Kleber ist einerseits flüssig und erlaubt somit das hin- und herschieben der zu verklebenden Teile. Andererseits haftet er aber bei Druck sofort. Das macht ihn für anspruchsvolle Papier-Projekte wie z.B. meinen 3D-Kürbis einfach zu DEM perfekten Klebstoff.
Und er hat noch eine großartige Eigenschaft, nämlich dass Kleberrückstände, die z.B. an einer Klebenaht herausquellen, einfach weggerubbelt werden können. Trotzdem sollte man den Kleber so sparsam wie möglich einsetzen.
Achtung: Im Herbst 2021 sind bei einzelnen Nutzern Probleme mit dem Golden Fix aufgefallen. Bei den Betroffenen hat sich der Kleber nach längerer Zeit unschön verfärbt und zum Teil auch nicht mehr richtig gehalten.
Daraufhin habe ich meine älteren Projekte hervorgekramt und konnte an einzelnen das Problem verifizieren. Komisch war allerdings, dass das Problem bei 98% meiner Projekte nicht besteht. Ich habe daraufhin den Golden Fix monatelang gar nicht verwendet, versucht eine Alternative zu finden und das Golden Fix Problem zu klären.
Die Verkäufer, die ich kontaktiert habe, antworteten nur sehr spärlich und scheinen selbst auch einigermaßen ratlos zu sein. Ich vermute aber inzwischen, dass der Grund ggf. der ist, dass der Kleber einfach nicht mehr gut war. Golden Fix besteht zum weit überwiegenden Teil aus Naturkautschuk. Wenn er schon sichtlich in der Flasche gelb wird, dann muss man ihn ggf. aussortieren (also ggf. in Zukunft besser eine kleine Flasche kaufen).
ACHTUNG Update 2024: Inzwischen sind viele meiner älteren Projekte von Problemen mit dem Golden Fix betroffen. Seit mir kürzlich ein Bilderrahmen, den ich im September 2021 zusammengeklebt habe, komplett in seine Bestandteile zerfallen ist, verwende ich den Kleber nicht mehr! Ich bin nun komplett auf Ponal Holzleim Classic umgestiegen.
Ponal Holzleim Classic – Alternative zum Golden Fix
Ponal Classic Holzleim ist eine sehr gute und preiswerte Wahl für Papierprojekte, denn hier steht in der Produkt-Beschreibung explizit dabei „verfärbt nicht“ – außerdem hat er eine gute Konsistenz (nicht zu flüssig) und haftet relativ schnell (auch wenn man definitiv mehr Geduld braucht als beim Golden Fix – und Geduld ist bekanntlich nicht gerade meine Stärke).
Es gibt auch schneller haftende Versionen, die benutze ich aber bewusst nicht, weil mein Papa da mit seinen Sägearbeiten schonmal schlechte Erfahrungen in Form von hässlichen Verfärbungen gemacht hat – interessanterweise steht dort in der Produktbeschreibung dann auch nichts von „verfärbt nicht“.
Ponal Classic Holzleim ist nach vielen Tests auf der Suche nach einer Alternative zum Golden Fix jedenfalls meine erste Wahl.
Probieren geht über studieren: Finde deinen Favoriten
So, nun kennst du meine aktuellen Lieblings-Kleber. Aber: Nur weil sie meine Lieblings-Kleber sind, müssen sie noch lange nicht deine Lieblings-Kleber sein! Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Kleber-Vorlieben etwas sehr persönliches sind. Und ich bin mir sicher, dass viele genauso auf ihren auserwählten Kleber schwören, wie ich auf meinen. Und auch wenn du (vermeintlich) dein „perfect match“ in Sachen Kleber schon gefunden hast, kann ich dich nur ermutigen, dann und wann mal etwas Neues auszuprobieren!
Ich werde auch immer weiter testen! Weil ich zugegebener Weise gar nicht anders kann (ja, es ist eine echte Sammel-Leidenschaft) und es einfach Spaß macht auch in diesem Bereich immer weiter zu optimieren, was das Zeug hält 🙂
Mehr Spaß mit den richtigen Tools: Sag mir was du denkst
Ich will dich mit diesem Beitrag nicht dazu verleiten, deine Klebergewohnheiten zu ändern. Wenn du einen Kleber hast, der für dich gut funktioniert, dann bleib dabei. Manche schwören auf den grünen Tombow, andere auf den Textilkleber von Action, manche auf den RubbellCol von gonis, wieder andere auf den Bastelkleber von VBS … und jeder hat sicher gute Gründe dafür. Kleber-Vorlieben sind sehr individuell. Mich beschäftigz das Kleber-Thema immer wieder sehr intensiv weil ich so viel bastele und ich möchte hier nur meine persönliche Erfahrung und Vorliebe mit dir teilen.
Ich möchte diese Reihe mit Empfehlungen für dich sehr gern fortführen – vorausgesetzt das Ganze ist überhaupt interessant für dich. Darum sag mir unbedingt, was du denkst. Hinterlasse mir einen Kommentar, wenn dieser Beitrag für dich hilfreich war.
Erzähle mir gern, wenn du dich entschließt, einen meiner Lieblings-Kleber auszuprobieren, oder ihn sogar schon in Verwendung hast. Schreib einfach kurz, was du von alle dem hältst – ich bin schon sehr gespannt!
Viele Grüße deine Miriam
Mein Lieblings-Papier zum Plotten
Neue Blogreihe: Mein(e) Go-To-Tools und Lieblings-Material zum Plotten
Letzte Woche habe ich hier im von dem alternativen Messer (CB09) berichtet, das ich seit Jahren in meinen Silhouette-Plottern verwende. Die unfassbar große Resonanz hat mich davon überzeugt, dass es an der Zeit ist, regelmäßig meine Tools und mein Material vorzustellen. Denn es hat lange noch nicht jeder sein perfektes Plotter-Equipment gefunden…
Heute möchte ich mit diesem Beitrag also eine weitere häufig gestellte Frage beantworten, nämlich: „Welches Material verwendest du?“
Mein Lieblings-Papier zum Plotten: Tolle Qualität und sauberes Schnittbild
Dass das Interesse am verwendeten Material so groß ist, kann ich sehr gut verstehen. denn es ist neben Messer, Matte und der passenden Schneideeinstellung ein entscheidender Erfolgsfaktor für ein gelungenes Projekt.
Ich verwende Tonkarton (220g/qm) von folia. Und zwar eigentlich für alles, von der einfachen Schachtel bis hin zum suuuuper filigranen Pop-up-Motiv. Seit ich dieses Material zum ersten Mal in meiner Cameo liegen hatte, bin ich begeistert und bin dabei geblieben!
Großes Format: Praktisch und preiswert
Ich kaufe meinen Tonkarton im Format 50 cm x 70 cm jeweils im 10er Pack. Diese Bögen schneide ich dann nach Bedarf für einzelne Projekte zurecht.
Natürlich gibt es das Material aber auch im Format A4.
Bezugsquellen
Wenn du das gleiche Material nutzen möchtest wie ich und es über einen der nachfolgenden Links einkaufst (sog. Affiliate-Link = Werbung), tust du damit gleichzeitig mir etwas Gutes. Denn du bezahlst keinen Cent mehr, aber ich erhalte eine kleine Provision <3
Das Papier bekommt man unter anderem bei Creativ-Discount.de, die für mich und meine Leser etwas tolles möglich gemacht haben:
12 % Rabatt bei Creativ DiscountCode: miriamkreativ2025
Um den Rabatt zu erhalten musst den Code nur im Warenkorb auf der Seite von Creativ-Discount.de einlösen. Beachte: Im Shop heißt der Tonkarton Bastelkarton – bitte nicht von dieser abweichenden Bezeichnung irritieren lassen 🙂
Wenn ich Papier bestelle, bestelle ich gern gleich noch anderes Material bei Creativ-Discount mit. Eine Übersicht über meine Lieblings-Materialien im Creativ-Discount-Shop findest du HIER
Natürlich führen auch andere Shops das tolle Material von folia:
Mit diesen Einstellungen gelingen mir auch sehr, sehr filigrane Motive.
Brother-Plotter können leider keinen Überschnitt. Trotzdem kann man auch mit diesen Geräten erfolgreich Papier plotten. Für Brother-Plotter (CM Serie) haben sich diese Einstellungen bewährt:
Messertiefe 4,
Geschwindigkeit 1,
Druck -4 oder -5
Bei meinem Maker greife ich für mein Lieblings-Papier immer auf die vor eingestellte Schnitteinstellung Farbkarton Mittelstark (/Medium Cardstock) 80 lb (216 gsm) zurück. Das funktioniert für mich prima.
Viel Spaß bei deinen Papier-Projekten
Ich wünsche dir viel Spaß beim Plotten und würde mich riesig freuen, zu hören ob du genauso zufrieden bist mit dem Material, wie ich!